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1-Die Abtei Clairefontaine

Die Abtei Clairefontaine war ein Zisterzienserinnenkloster, dessen historische Überreste nahe der belgischen Stadt Arlon (Provinz Luxemburg) liegt.

Das Kloster wurde um das Jahr 1214 von der Gräfin Ermesinde von Luxemburg geplant und nach ihrem Tode von ihrem Sohn Heinrich V. dem Blonden erbaut.

1214 heiratete die Gräfin Ermesinde, in zweiter Ehe,  Walram von Limburg, Markgraf von Arlon. Beide weilten mit Vorliebe auf der Bardenburg, einer Wallburg in der Nähe des heutigen Clairefontaine.

In dieser Zeit gewahrte sie den Ortschaften Eischen und Hobscheid Freiheitsbriefe welche die Einwohner von Frondiensten befreiten.

Die Ortschaften durften sich selbst verwalten und besaßen sogar einen Teil der Gerichtsbarkeit, das Grundgericht. Hier ließ sie dann auch eine Zisterzienserinnenabtei erbauen in der sie nach ihrem Tode im Jahr 1246 beigesetzt wurde.

In ihrem Testament beschenkte die Gräfin Ermesinde die Abtei Clairefontaine mit Renten, Ländereien und, mit dem Recht ihr Brennholz in denselben Wäldern wie die Leute von Eischen zu fällen, und hinterließ damit einen Streit der 514 Jahre dauerte.

1794 Am Karfreitag dieses Jahres warfen betrunkene Soldaten der französischen Revolutionsarmee Brandfackeln in die Abtei von Clairefontaine, das Kloster wurde ein Raub der Flammen.

Vom mittelalterlichen Kloster sind heute noch die Ruinen zu sehen.

Direkt an den Ruinen der Abtei Clairfontaine erbauten Jesuiten aus Arlon eine Marienkapelle.

So entstand von 1875 bis 1877 die neo-romanische Kapelle „Notre Dame du Bel Amour"..

 

In der Krypta dieser Kapelle ruht Ermesinde, die Gründerin des Herzogtums von Luxemburg.

Die St-Bernard-Quelle am Eingang bietet den Passanten ein hervorragendes Wasser an, welches Wunder vollbringen soll.

Noch heute herrscht bei dieser Quellen regen Andrang

Ein Heilpflanzen-Garten liegt in der Nähe der Abtei-Ruine. Die gesamte Anlage ist täglich von 8 bis 20 Uhr zugänglich.

 

2-Das Haus Luxemburg – Namur von 1136-1247

Mit Konrad II erlosch das Geschlecht der Ardennergrafen und Luxemburg kam an das Haus Namur, weil eine Tochter Konrads mit dem Grafen von Namur verheiratet war.

Ihr Sohn war Heinrich IV (der Blinde) 1136-1196, Graf von Namur ,Luxemburg, Durbuy, und Laroche, einer der mächtigsten Grafen der Gegend.

Unter HeinrichIV :
-Schulgründungen,
-Unterricht in 2 Sprachen (Deutsch und Französisch).

Statthalter (Freigrafen) als Landesverwalter während seiner häufigen Abwesenheiten durch viele Kriege.

Da er kinderlos geblieben war, setzte er als Erben seine Schwester Adelheid und deren Gemahl Graf Balduin vom Hennegau und Flandern ein.

Einige Jahre später heiratete er jedoch Agnes, die Tochter des Grafen von Geldern.

1186 Geburt von Ermesinde.

Da er die Schenkung rückgängig machen wollte, kam es zum Krieg gegen seinen Schwager Balduin und obwohl er von den Herzögen von Limburg, Brabant, den Grafen von Vianden und Jülich unterstützt wurde, erlitt er eine vernichtende Niederlage bei Noville (1194)

1196 starb er und wurde in der Abtei Floreffe beigesetzt

3-Erminsindis

Gräfin von Luxemburg und Laroche, Markgräfin von Arlon, * Juli 1186, † 13.2.1247 Clairefontaine.

Genealogie

Heinrich der Blinde, Gf. v. Namur u. Luxemburg († 1196); M Agnes († 1196), T des Gf. Heinrich v. Geldern († 1182); Vt Gf. Balduin V. v. Hennegau († 1195, s. NDB I); ⚭ l) 14.8.1196 Gf. Theobald v. Bar († 11./12.2.1214), 2) 18.5.1214 Hzg. Walram III. v. Limburg († Juni 1226); 4 K aus 1), u. a. Elis. Isabella (⚭ Walram v. Monschau, S Walrams III. aus 1. Ehe), 2 S, 1 T aus 2) bekannt, Gf. Heinrich II. der Blonde v. Luxemburg († 1281), Gerhard, Herr auf Durbuy, Katharina (⚭ Hzg. Matthäus II. v. Lothringen, † 1241); N Balduin VI. († n. 1205), erster lat. Kaiser v. Konstantinopel (s. NDB I).

Leben

Die erste Hälfte von Erminsindis' Leben – niemand hatte ernsthaft damit gerechnet, daß ihrem Vater noch Nachkommen geboren würden – war mit Kämpfen um ihr Erbe ausgefüllt; dabei gingen Namur, Durbuy und Laroche an ihren Vetter Balduin V. von Hennegau verloren, der im Kampf gegen Erminsindis' ersten Brautwerber Heinrich II. von der Champagne die Unterstützung Friedrich Barbarossas und Heinrichs VI. besaß. Ihr erster wie auch zweiter Gemahl mussten in den Verträgen von Dinant (1199, 1223) diese Verluste noch einmal Anerkennen, und Theobald, Erminsindis' 1. Gemahl, wurde sogar Lehnsmann von Flandern und Hennegau. Erst ihrem Sohn Heinrich dem Blonden gelang es, Namur wiederzugewinnen. Entscheidend für die Zukunft war aber, daß Walram, Erminsindis' 2. Gemahl, die Markgrafschaft Arlon einbrachte; damit wurde eine mehr als 600 jährige Schicksalsgemeinschaft mit dem Lande Luxemburg begründet, die erst die Ereignisse des 2. Viertels des letzten Jahrhunderts aufgelöst haben, die aber durch die treffliche Bezeichnung der beiden Luxemburg – les deux Luxembourg – festgehalten wird.
Die zweite Hälfte ihres Lebens füllte nun das Bemühen aus, diese sich andeutende Möglichkeit des Ausbaues ihres Machtbereiches durch kluge Familienpolitik, vor allem durch Heiraten ihrer Kinder zu fördern. Außerdem wurden Bitburg und das Burggrafen Amt von Kyllburg hinzuerworben. Im Gedankengang Erminsindis' muß die Vorstellung des alten zu Verdun geschaffenen Mittelreiches besondere Formen angenommen haben. Zur Festigung des Zusammengehörigkeitsgefühls ihrer Gebiete schuf sie einen Lehnhof und richtete verschiedene neue Hofämter ein. Mit ihrem Namen verknüpft sich die Regelung der Verhältnisse der Untertanen zum Territorialherren. Die Städte Echternach, Diedenhofen und Luxemburg erhielten 1236-44 Stadtfreiungen; die Lage der Hörigen wurde gebessert. Daneben vergaß sie aber auch nicht, durch große Klostergründungen, vor allem ihrer Grabkirche Clairefontaine für ihr Seelenheil zu sorgen.

 

4-Legende zur Gründung der Abtei Clairfontaine

Als einst die Gräfin Ermesinde von Luxemburg auf ihrem Schlosse Bardenburg weilte und in dessen Nähe lustwandelte, setzte sie sich an den Rand einer Quelle in den Schatten einer dichtbelaubten Eiche, um, da der Spaziergang sie ermüdet hatte, etwas auszuruhen. Bald war sie eingeschlafen, und hatte folgenden Traum. Sie sah eine hohe und ausnehmend schöne Frauengestalt mit einem Kinde auf dem Arme von der nahen Anhöhe herabsteigen und der Quelle, an welcher die Gräfin saß, zuschreiten. Entzückt über diesen Anblick, bemerkte Ermesinde plötzlich, wie sich eine Herde Lämmlein um die schöne Gestalt scharte. Auf Rücken und Brust waren die Lämmer mit einem zweihandbreiten, schwarzen, skapulierähnlichen Streifen gezeichnet, sonst war ihr ganzer Körper weiß wie Schnee. Die Gräfin bemerkte, wie die himmlische Gestalt mit besonderem Wohlgefallen die Lämmlein betrachtete und eins nach dem anderen streichelte. Da plötzlich verschwand die Erscheinung, und sie erwachte.

Überzeugt, dass Gott, der oft im Traume den Menschen seinen Willen offenbarte, auch ihr etwas Geheimnisvolles habe andeuten wollen, suchte sie einen Einsiedler auf, der im Geruche der Heiligkeit stand und abgeschieden von der Welt an dem Orte lebte, wo sich später die Abtei Clairefontaine erhob. Nach einem kurzen Gebete erhob sich der Klausner und sagte: »Ihr Traum, hohe Frau, ist wunderbar. Die Frau, die Ihnen erschienen, ist die allerseligste Jungfrau Maria, und die schwarzgestreiften Lämmlein bedeuten Jungfrauen, welche sich unter dem Ordensgewande des hl. Bernhardus dem Herrn geweiht haben. Die hl. Jungfrau ist diesem Orden besonders zugetan und ist dessen mächtige Beschützerin. Gründen Sie an diesem Orte eine Abtei; ein verdienstvolleres Werk können Sie nicht vollbringen. Heilige Jungfrauen werden dort ewig des Herrn Lob singen, und an ihren Verdiensten werden Sie und ihre Nachkommen Anteil haben.«

Ermesinde nahm diese Deutung wie einen Orakelspruch entgegen und schickte sich sofort an, an diesem Orte eine Kirche und ein Frauenkloster zu gründen. Nachdem die Kirche erbaut war, ließ man dort ein Bild malen, auf dem man die Erscheinung, welche Ermesinde an der Quelle gehabt, mit allen Nebenumständen darstellte.

Bertholet, Histoire ecclés. et civile du duché de Luxembourg IV, 425

5-ERMESINDE 1196-1247

Ermesinde hatte 10 Jahre beim Tod ihres Vaters, ihr Vater hatte durch die Niederlage bei Noville gegen seinen Schwager Balduin von Hennegau Namur verloren und Luxemburg, Durbuy, Laroche fielen an Burgund, es blieben ihr somit als Erbschaft nur noch einige kleine Territorien .

Sie heiratete Theobald von Bar, der durch Krieg die Grafschaften Laroche und Durbuy wiedergewann und bei dessen Tod sie Marville, und Arrancy erbte und der die Rechte auf Luxemburg von den Burgunder zurückgekauft hatte.

In 2. Ehe heiratete sie Walram von Limburg, von dem sie die Markgrafschaft Arlon erbte.

Goldene Zeit – wenig Krieg- mehr Verhandlungen- Aufschwung – Förderung der Klöster-

Gründung der Abtei Clairefontaine- Grab in Clairefontaine

Verwaltung des Landes: Sie setzte einen Fürstenrat ein (10 Ritter: Fels, Esch/Sauer, Arlon, Ouren, Reuland, Houffalize, Mirwart, Rodemack, Kahler, Meysemburg)

Sie erstellte ein Rittergericht.

Hofämter:

Erbbannerherr (Fels)

Mundschenk(Mersch)Truchsess

Oberjägermeister

Kämmerer

Adelsmarschall(Daun, Befehlsherr im Heer)

Freiheitsbriefe an viele Ortschaften:Abschaffung der Leibeigenschaft, Heiraten, eigene Gerichtsbarkeit, Selbstverwaltung, keine Frondienste mehr, jedoch Heeresfolge und Abgaben.

Sieben Schlösser

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